Wann die Malediven besiedelt wurden, ist bis heute nicht wirklich geklärt, aber es gibt viele Hinweise darauf, dass die Besiedlung weit ins Dunkel der Geschichte zurückreicht. Schon in der Jungsteinzeit haben, wie der Fund von Topfscherben nahelegt, Menschen auf den Inseln gelebt. Eine Theorie geht von einer Besiedlung während der antiken Indus-Zivilisation (2800-1800 v. Chr.) aus, eine weitere Theorie des berühmten Forschungsreisenden Thor Heyerdahl schließt aus dem Fund einer Buddhastatue auf die Besiedlung durch Buddhisten aus Indien und Ceylon im 5. Jhd. v. Chr. Den Seeweg nach China über die Malediven beschrieb Plinus der Ältere in den Jahren 23 bis 29, doch wirklich Licht ins Dunkel kommt erst sehr viel später: Nach der Jahrtausenwende wurden die Malediven über Jahrhunderte als Sultanat regiert, der Islam wurde, wie eine Legende sagt, um 1153 als Staatsreligion eingeführt. Angeführt wurden die Inseln von Sultanen und auch von Sultaninnen. Frauen spielen im öffentlichen Leben der Malediven bis heute eine bedeutende Rolle.
Nach einem ersten Versuch von Portgiesen im Jahr 1558, gelang es im 17. Jahrhundert den Niederlanden, die Malediven zu unterwerfen. Aus dem Sultanat wurde ein Protektorat, das bald schon zum Kolonialreich der Briten gehörte: Von 1887 bis 1965 waren die Malediven unter britischem Einfluss. Der Demokratisierungsprozess auf den Malediven begann Anfang des 19. Jahrhunderts, die erste Verfassung wurde 1932 verabschiedet, die erste Republik 1953 gegründet, jedoch schnell wieder in ein Sultanat umgewandelt. 1968 wurde das Sultanat schließlich zu einer Präsidialrepublik, die bis heute autokratisch regiert wird.
Von 1978 bis 2008 wurden die Inseln von Präsident Maumoon Abdul Gayoom beherrscht. Erste Wahlen mit einem Mehrparteiensystem gab es 2008, doch die politischen Verhältnisse in dem Inselstaat, in dem heute 400.000 Einwohner leben, sind auch seitdem instabil. Vor allem in der Hauptstadt Malé kommt es immer wieder zu Protesten gegen die Regierung. Auswirkungen auf den Tourismus in dem weltweit beliebten Urlaubsparadies haben die politischen Verhältnisse nicht: Reisende fliegen direkt vom außerhalb der Hauptstadt gelegenen Flughafen in Malé weiter auf eine der 1196 Inseln. Die allermeisten der Urlaubsinseln der Malediven sind nicht bewohnt, sondern werden ausschließlich als Urlaubsressort genutzt.