Lage
Die Insel ist ein Traum und läd zum Sonnenbaden und romantischen Spaziergängen ein. Das hochgelobte Hausriff ist eher eine Enttäuschung. Wer Haifische, Delfine und bunte tropische Fische sehen möchte, kann dies besser auf einer der angebotenen Ausflüge (sehr preisintensiv) erleben. Das Korallenriff ist grau und weitestgehend tot, hier also auch nichts mit bunten Korallen wie gerne auf Postkarten abgebildet. Der Strand an der Nordspitze sowie rund um die Insel ist feinsandig und weiß. Die Vegetation ist naturbelassen gepfegt, was uns sehr gut gefallen hat. Man kann wirklich den ganzen Tag barfuss gehen. Badeschuhe würden wir empfehlen wegen der Verletzungsgefahr durch die Korallen, die aber nur auf der Ostseite vorhanden sind. Bis auf die nachfolgenden Mängel haben wir unseren Urlaub trotzdem sehr genossen, viel entspannt und uns sehr gut erholt. Nebenkosten für Extraangebote fanden wir überzogen teuer. Alle Einrichtungen der Hotelanlage sind sehr gut fußläufig erreichbar.
Zimmer
In den Zimmern herrscht generell großer Renovierungsbedarf! Das Hotel war wohl bis vor einem Jahr unter italienischer Führung und wurde dann an einen Einheimischen verkauft. Die Zimmer sind landestypisch rustikal eingerichtet, mit Fernseher (ein deutschsprachiger Sender), Wasserkocher und einer italienischen Kaffeemaschine für Kapseln (2 $ das Stück), die wohl vor Jahren schon ihren Geist aufgegeben hat. An der Wand innen, wo sich die Klimaanlage befindet, bröckelte täglich ausgiebig der Putz von der Wand. Trotzdem hatten wir noch Glück. Andere Gäste berichteten über Schimmel und Kakerlaken im Zimmer ( die nachts Gästekontakt suchten), haben zum Teil wegen dieser Zustände die Zimmer wechseln müssen (gegen extra Gebühr!).
Über Wäschemangel konnten wir nicht klagen. Bademäntel und Frotteebezüge für die Therassenliegen sind vorhanden und wurden auch regelmäßig gewechselt. Hotelpantoffeln gab es leider nicht.
Vor unserem zweistöckigen Strandhaus hatten wir direkten Zugang zum Strand. Da jedes Grundstück durch Palmen und andere Vegetation begrenzt ist, hat man so eine sehr angenehme Privatsphäre.
Service
Eines Vorweg: in den Zimmern gibt es große Spraydosen gegen Mücken, Fliegen und Kakerlaken, Räucherspiralen gegen Mücken für draussen, sowie Streichhölzer und Kerze für evtl. Stromausfall.
SPRAY ODER LOTION GEGEN MÜCKEN UNBEDINGT MITNEHMEN!!!
Es gibt einen kleinen Shop, wo man auch was gegen Mücken u. a. Kleinigkeiten kaufen kann, allerdings zu unglaublichen Preisen (130 ml einheimisches Spray gegen Mücken kosten 12 $).
Bei uns erfolgte eine "Reinigung" täglich, d. h. es wurden täglich die Handtücher gewechselt, das Bett mit frischer Bettwäsche bezogen und gefegt. Mehr nicht. In den 3 Wochen unseres Aufenthalts wurden nicht ein einziges mal die Waschbecken oder Toilette, geschweigedenn die Fußböden feucht gereinigt. Auch für die Zimmerpflanzen scheint hier der Gast zuständig zu sein. Ein am morgen im Bad tot aufgefundener Gecko wurde uns einfach in die Dusche gefegt, wo es am abend dann vor Ameisen nur so wimmelte. Die Dusche haben meist wir selbst mit Wasser ausgespritzt und von heruntergefallenen Blättern gereinigt, da diese auch nicht gereinigt wurde. Am Morgen wurde täglich die frische Wäsche gebracht, später erschien der Roomboy aber immer ohne jegliche Putzutensilien für eine Nassreinigung. Wer es einigermaßen sauber haben will, sollte ab und zu beherzt Möbel verrücken (sonst wird der weiße abgebröckelte Putz auf dem dunklen Holzboden nicht gesehen) oder selbst Staub wischen. Europäische Sauberkeit wird hier nicht geschult. Auch nach der Abreise von Gästen konnten wir keine gründlichen Reinigungsarbeiten irgendwo sehen, weswegen mir dann klar war, das war kein Kalk, sondern die Zahncreme der vorherigen Gäste im Waschbecken.
Das Auffüllen der Minibar klappte unaufgefordert in 3 Wochen nur an zwei Tagen. In der Regel mussten wir mehrmals täglich Bescheid geben und bitten. Dasselbe wenn der lösliche Kaffee oder anderes ausgegangen war. Die gegen Aufpreis in der Minibarliste im Zimmer angegebenen Getränke und Snacks gab es gleich gar nicht. Also ich habe in meinem wohlverdienten Urlaub sicher besseres zu tun, als täglich meinen Wasserflaschen nachzulaufen.
Ein junger Mann harkte täglich mehrmals heruntergefallene Blätter auf Wegen und innerhalb der Grundstücke, sodass gartentechnisch alles sehr gepflegt war. Ein riesiges Lob an diesen Jungen aus Bangladesch, der für fast nichts den ganzen Tag mit seiner Harke unterwegs war!
Die Fahrräder sind eine sinnvolle Anschaffung und mit extra Polsterung auch nutzbar. Bequemer kommt man von a nach b mit dem Buggy (Elektoauto).
Das Personal ist sehr freundlich und wohnt zentral im Inneren der Insel in einem abgeschotteten Bereich. Leider haben wir erfahren, dass die Leute seit 3 Monaten keinen Lohn erhalten haben. Der Chef ist eher unscheinbar und es macht sich der Eindruck breit, dass hier auf Kosten des Personals mit der doch sehr abgewohnten Anlage das große Geld gemacht werden soll. Ein Roomboy oder Gärtner verdient hier monatlich 170 $. Da fragt man sich als Gast schon, wo das ganze Geld bleibt.
Ausserdem gibt es auf der Insel zwei Katzen, die offensichtlich auch auf die Verpflegung durch die Gäste angewiesen sind. Eine davon haben wir in den 3 Wochen einigermaßen hoch gepeppelt. Deshalb an unsere Nachfolger die Bitte: kümmert euch bitte um die armen Geschöpfe. Sie sind ganz lieb, haben keine Flöhe, dafür aber Hunger und Durst!!! Sie sind mit wenig zufrieden: täglich genügend Wasser aus der Leitung und gekochte Eiern, Kochschinken oder Salami vom Frühstücksbuffet.
Kostenloses WLAN gibt es im Bereich der Rezeption im Inselinneren, der Poolbar und des Pools, sowie am Strand an der Norspitze. WLAN im Zimmer kann man für satte 25 $ pro Tag dazu buchen.
Wer des englischen nicht so mächtig ist, kann sich an die sehr nette italienische Gästebtreuung namens Chiara wenden, die auch deutsch spricht und gerne bei Problemen hilft.
Gastronomie
Wer wie wir 3 Wochen gebucht hat, merkt schnell, dass sich die Speisekarte zu Mittag und am Abend im großen und ganzen jede Woche wiederholt. Da das Speisenangebot aber recht umfangreich und sehr lecker war, haben wir das als nicht schlimm empfunden. Das Frühstück war okay und es gab auch frisch zubereitetes Omlett und Waffeln. Die alkoholischen Allinclusiv-Getränken waren an russischen Bedürfnissen ausgerichtet. Gegen Bezahlung gab es noch andere Getränke, auf welche wir wegen der überzogenen Preise aber verzichteten.
Es gibt ein Frühstücksrestaurant auf der Westseite und ein zentral gelegenes Restaurant für das Mittag- und Abendessen (beide kakerlakenfrei). Am Abend traf man sich an der Bar am Pool, wo Kakerlaken leider ein großes Problem waren und allabendlich ein aussergewöhnliches Fotomotiv gaben oder die Adrenalinspiegel in die Höhe trieben. Kakerlaken sind ein Problem, das mangels Hygiene entsteht. Unverständlich, dass trotz zahlreicher Beschwerden nichts dagegen getan wird und man als europäischer Gast fast den Eindruck gewinnt, man sei überempfindlich.
Es gibt wohl noch ein Alla-Card-Restauant gegen Bezahlung, welches wir aber nicht besucht haben.
Am Traumstrand am Nordende der Insel gibt es eine sehr nette Strandbar. Liegen waren jederzeit verfügbar.
Getränke ausserhalb des Allinclusiv-Angebotes waren preislich an europäische Metropolen ausgerichtet (ein Espresso 4,50 $, ein Aperol-Spritz 10 $, u.s.w.).
Hotel
Die Beschreibung des Hotels ist teilweise falsch und einfach nicht zutreffend/nicht vorhanden. Wir haben lt. der Beschreibung im Internet und des Reisepreises etwas besseres erwartet. Wir würden von diesem Hotel abraten. Eigentlich bin ich kein Freund von langen Bewertungen. Aber in diesem Fall musste es mal sein. Keinesfalls 4 Sterne!