Lage
Wir haben das Hotel mit dem Wasserflugzeug von Male aus erreicht. Der Flug dauert 45 Minuten und es gibt eine Lounge am WasserflugzeugAirport, die Gäste nutzen können.
Auf der Insel wurden wir freundlich empfangen und unser Butler stellte sich uns vor. Wir wurden mit dem Golf Caddy zu unserer Wasservilla gebracht und am darauffolgenden Tag zeigte uns der Butler das kleine, überschaubares Atoll.
Zu dem Resort gehört ein privater Pool, ein privater Strand und ein exklusives Restaurant in dem das Frühstück, der Lunch und das Dinner serviert werden.
Die Einrichtungen des ebenfalls auf dem Atoll gelegenen anderen Resorts können von den Gästen kostenlos genutzt werden. Hierzu zählen mehrere Buffet-Restaurants und Bars, sowie ein großer Poolbereich. Das Nachtleben spielt sich hier ab.
Insgesamt finden über 400 Personen in beiden Ressorts zusammen Platz. Das ist für ein so kleines Atoll nicht wenig. Es gibt 10 Wasservillen mit 20 Zimmern (jeweils 2) und ca. 150 Zimmer in Strandvillen, die sich an der Küste um das gesamte Atoll verteilen.
Eine Zweiklassengesellschaft ist spürbar vorhanden, da die Wasservillengäste ein Bracelet am Handgelenk tragen müssen, damit man sie unterscheiden kann.
Unser schlimmstes Erlebnis war abends im Buffetrestaurant als ein kleines Mädchen seine Mutter fragte: „Mama, warum haben die bunte Armbänder?“ und von der Mutter die Antwort erhielt: „das sind die Reichen“.
Genau sowas braucht (auch wenn es nicht zutrifft) im Urlaub kein Mensch.
Zimmer
Die Wasservillen liegen an der Nordseite des kleinen Atolls.
Das hat nicht unerhebliche Nachteile, da bis mittags die Sonne auf die Terrasse scheint, so dass es dort sehr heiß wird und man an windstillen Tagen es dort kaum aushält. An ein Frühstück auf der Terrasse ist nicht zu denken. Wer das möchte, sollte die Wasservillen mit den Nummern 816 bis 820 wählen. Dort liegt die Terrasse fast den ganzen Tag im Schatten. Abhilfe könnnte ein Sonnenschirm bringen,
Auch auf Nachfrage und Bitten konnten wir allerdings keinen Sonnenschirm für die kleine Terrasse bekommen. „Das ist nicht vorgesehen“
Gegen Mittag verschwindet dann die Sonne und an windigen Tagen wird es sehr schnell zu kühl, um sich dort hinzulegen. Die Doppelliege ist fest am Boden installiert, lässt sich also nicht in schattige oder windstille Bereiche verschieben.
Der Whirlpool ist klein und das Wasser fließt beim Ablassen direkt ins Meer. Also keine Seife o.ä. verwenden !
Den Sonnenuntergang kann man von dieser Seite der Insel nicht sehen.
Von der Terrasse aus führt eine Treppe direkt ins Meer, die von unserer Wasservilla aus allerdings so gut wie gar nicht nutzbar war, weil ringsherum große Korallen angelegt wurden, die man bei Niedrigwasser nicht überschwimmen kann.
Am exclusiven Poolbereich oder am exclusive Strandabschnitt fand man immer eine freie Liege, auch wenn einige Gäste ihre Handtücher dort schon vor dem Frühstück deponierten. Eine Unsitte, die sich wohl nie ändern wird.
Als besonders störend haben wir die Klimaanlage empfunden, die direkt neben dem Bett an der Wand hängt und auf das Bett strahlt.
So gibt es nachts nur zwei Möglichkeiten:
Entweder schaltet man sie aus und schwitzt bei 30 Grad und 90% Luftfeuchte oder man lässt sie laufen und verspürt ständig einen eiskalten Luftzug. Leider lässt sich die Klimaanlage nicht soweit reduzieren, dass dieser Missstand nicht auftritt. Wir haben viel probiert, den Butler befragt und im Internet eine Bedienungsanleitung gefunden.
Aber: bei eingestellten 26 Grad oder weniger bläst sie durchgängig eiskalt und schaltet selbst dann nicht ab, wenn sie die Raumtemperatur auf 22 Grad reduziert hat. Stellt man von vornherein 28 Grad ein, so bleibt Sie zunächst aus, schaltet dann beim Erreichen der 28 Grad ein, aber nicht wieder aus, d.h. Kühlt den Raum unendlich weiter, bis man sie manuell ausschaltet oder erfriert.
Nach zwei Tagen waren wir erkältet.
Wir reisen viel und schlafen in südlichen Ländern immer mit Klimaanlage. So etwas haben wir noch nie erlebt. Für uns ein echtes k.o. Kriterium.
Ein einfacher Deckenventilator könnte helfen.
Unverständlich war für uns, dass es in der Minibar keinen Alkohol, außer vier Dosen Bier, gibt, also insbesondere auch keinen Wein und keinen Sekt.
Auch auf Nachfrage teilte uns der Butler mit, dass dieses nicht vorgesehen sei und er die Minibar nicht anders bestücken könne.
400 m weiter an der Bar bekommt man den ganzen Tag Wein und Sekt kostenlos ausgeschenkt. Möchte man eine Flasche Wein in die Wasservilla bekommen, dann muss man ihn von der Weinkarte bestellen, wo der günstigste Rotwein 40 $ kostet. Hier wird an der falschen Stelle gespart.
Eine Minibar bei Premium all inclusive sollte definitiv besser bestückt sein.
Zu guter letzt ist die Internetverbindung sehr langsam (der Aufruf einer einzigen Internetseite dauerte zu bestimmten Tageszeiten einige Minuten) und das WiFi ist an einigen Stellen auf dem Atoll nicht verfügbar.
Service
Der Service ist gut und unser Butler war sehr bemüht, konnte uns aber einige, einfache Wünsche (z.B. Wein in die Minibar / Sonnenschirm auf der Terasse) nicht erfüllen.
Dafür nahm er Reservierungen entgegen und gab uns täglich Tipps zu den angebotenen Aktivitäten. Den Kontakt zu ihm hält mit mittels Whatsapp. Er reagierte auf Nachrichten stets schnell.
Leider wollten uns viele im Service (auch der Butler) zuzahlungspflichtige Getränke, Essen und Ausflüge verkaufen. Wir wurde mehrfach täglich darauf angesprochen. Vermutlich wird dem Personal hierfür eine Provision bezahlt.
Häufig erfährt man auch erst im nachhinei, dass die angebotenen Getränke und Speisen zuzahlungspflichtig sind. Also besser immer nachfragen, wenn man etwas angeboten bekommt, denn sonst zahlt man schnell einmal 200$ oder mehr für die Flasche Wein, der in Deutschland im Restaurant 40€ kostet oder 140$ für eine Fischplatte.
Gastronomie
Premium All Inclusive ist definitiv übertrieben. Dafür sind viel zu viele Getränke und Essensangebote zuzahlungspflichtig und das zu extrem hohen Preisen, die sich jeweils zzgl. 26% TT verstehen. Für ein Essen am Strand zahlt man z.B 300$ und eine Flasche Champagner (Moet) schlägt mit 280$ zu Buche.
Frühstück, Lunch und Dinner im Restaurant waren in Ordnung. Die Frühstückskarte war jeden Tag identisch. Leider gibt es kein zusätzliches Buffet, um sich Kleinigkeiten selbst zu holen. Wer z.B. nur etwas Käse wollte, musste den kompletten Käseteller bestellen. Gleiches gilt für Obst oder Wurst und geräucherten Lachs.
Fleischgerichte sollte man besser nicht bestellen. Huhn und auch Rindfleisch waren leider häufig zäh. Rindfleisch konnte man Medium bestellen, es kam immer durchgebraten. Der Koch kommt aus Sri Lanka und ist vermutlich Vegetarier.
Die Fischgerichte, die vegetarischen Gerichte und das Indische Hauptgericht waren sehr gut. Die vegetarische Karte bekommt man auf Nachfrage. Sie ist sehr umfangreich und ohne Zuzahlung mit anderen Gerichten kombinierbar. Ein klares Plus!
Man kann sich auch eine Fischplatte vorbestellen, die dann am nächsten Abend serviert wird. Dieses Angebot sollte man unbedingt nutzen, wenn man Fisch mag. Es ist allerdings mit 140$ + TT Zuzahlung auch nicht gerade billig.
Das trifft auf alle zuzahlungspflichtigen Angebote zu.