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Do’s & Don’ts auf den Malediven: Was Reisende wirklich wissen müssen

Kleidung, Kultur und Verhalten – der ultimative Guide für einen respektvollen Inselurlaub

Mit dem November beginnt auf den Malediven die Hochsaison – und die günstigste Reisezeit für einen Badeurlaub. Bis zum April herrschen ideale Bedingungen für lange Strandspaziergänge in der Sonne, zum Schwimmen, Tauchen und Schnorcheln. Doch sogar im Paradies gilt es, einige Regeln zu beachten. Die Gepflogenheiten zwischen den exklusiven Resort- und Urlaubsinseln und den Einheimischen-Inseln unterscheiden sich auf den Malediven grundlegend. Wir haben zum Saisonsauftakt ein kleines Dossier mit den Do’s & Don’ts für die Malediven zusammengestellt. Wo sind Bikini und Badehose erlaubt, wann ist Zurückhaltung angebracht? Wie verhält man sich in der Hauptstadt Malé richtig – und vermeidet auf der Inselwelt kulturelle Fettnäpfchen?

Resort-Insel und Local Island – die zwei sehr verschiedenen Seiten der Malediven

Auf den Malediven gibt es über 1.200 Inseln, von denen 220 von Locals bewohnt werden, also nicht einmal ein Viertel der Inseln. Für den Tourismus erschlossen wurden inzwischen etwa rund 150 Inseln, von denen allerdings nicht alle reine Resort-Inseln sind. Auf Inseln, die von Einheimischen bewohnt werden und touristisch erschlossen sind, gelten selbstverständlich die Regeln und Gepflogenheiten der Einheimischen – das erwarten wir in Europa ja auch von den Gästen, die hier zu Besuch sind.

Auf den meist sehr luxuriösen Resort-Inseln der Malediven genießen Reisende dagegen allen westlichen Komfort – und es gelten die Regeln und Konventionen der westlichen Welt: Bikini, Badehose, Cocktails, Partys unter Palmen.

Auf den Einheimischen-Inseln dagegen ist die traditionelle Kultur zu Hause: Hier leben Familien, arbeiten Fischer und Händler – und der Alltag folgt streng muslimischen Regeln. Respekt gegenüber der Religion und den regionalen Umgangsformen ist hier Pflicht. Und das bedeutet, es gilt ein anderer Dresscode, andere Regeln für den Strand- und Restaurantbesuch und ein strenges Alkoholverbot. Wichtig ist, dass man sich bei einem geplanten Malediven-Urlaub vor der Buchung deutlich macht, dass eine Unterkunft auf einer Einheimischen-Insel.

Auf einen Blick:

  • Auf den Resortinseln gelten die üblichen westlichen Konventionen und Benimmregeln für Kleidung, den Alkoholkonsum und den Umgang miteinander.

  • Auf den Local Islands ist die traditionelle Kultur zu Hause: strenges Alkoholverbot und ein für uns ungewohnter Dresscode.

Dresscode: Badekleidung und Kleidung in Restaurants

Beim Besuch von Malé oder bewohnten Inseln gilt für Männer wie für Frauen, dass Schultern und Knie zu bedecken sind: Luftige Baumwollkleidung, T-Shirts, längere Shorts oder Kleider sind dafür ideal und sollten also unbedingt für Ausflüge ins Reisegepäck. Vermeiden sollte man auf den Local Islands Tanktops, Miniröcke oder bauchfreie Outfits. Auch in Restaurants oder Cafés wird auf Local Islands dezente Kleidung erwartet. In den Resorts geht es dagegen leger und sommerlich zu, eine formellere Kleidung gilt lediglich in wenigen Luxusrestaurants – sonst ist legere Kleidung auf den Resortinseln auch beim Restaurantbesuch am Abend gestattet, sofern man nicht in der Badehose erscheint. Als allgemeine Regel für die Kleiderordnung kann man sich hier an den FAQs des Patina Maldives orientieren, das High-End-Luxus auf höchstem Niveau bietet. Dort heißt es: „In allen unseren Restaurants gilt eine legere Resort-Kleiderordnung. Das Tragen von Badebekleidung ist in unseren Restaurants nicht erwünscht.“ Das gilt in den allermeisten Resorts. Ausgenommen davon ist selbstverständlich ein Besuch der Strand- oder Poolbar. Und für Kinder sind die Regeln auf den Resortinseln natürlich auch beim Besuch des Buffet-Restaurants sehr locker.
Viele Barfußinseln weisen zudem ausdrücklich darauf hinweisen, dass Strand-Chic als Kleiderordnung der Insel gilt, zum Beispiel das Oblu Select at Sangeli, das aus zwei Inseln, der Hauptinsel Sangeli und der Adults Only Insel One Banyan besteht.

Auf einen Blick:

  • Resortinseln: leger in gehobenen Restaurants, Strand-Chic als Alltagskleidung,.

  • Local Islands: luftige Baumwollkleidung, T-Shirts, längere Shorts oder Kleider, keine Tanktops, Miniröcke oder bauchfreien Outfits.

Baden mit Rücksicht – Bikini ja, aber nicht überall auf den Malediven

Auf den Resort-Inseln gilt, dass Bademode in allen Variationen erlaubt ist, es gelten dieselben Regeln wie für einen Strandbesuch am Mittelmeer in Italien, Frankreich oder Spanien. Auf Local Islands ist das Baden im Bikini dagegen nur an ausgewiesenen Bikini-Beaches erlaubt. Die Strände sind in der Regel durch Palmen oder einen anderen Sichtschutz abgegrenzt. An öffentlichen Stränden sollten Besucher:innen nur in Shorts und T-Shirt ins Wasser gehen. Als allgemeine Regel gilt hier, dass man sich einfach am Verhalten der Einheimischen orientieren kann.

Auf einen Blick:

  • Resortinseln: Bademode in allen Variationen

  • Local Islands: Baden in Bikini und Badehose nur an ausgewiesenen Stränden

Kulturelle Sensibilität: Religion, Ramadan und Respekt

Die Malediven sind ein islamisches Land – das prägt den Alltag spürbar. Während des Ramadan essen, trinken und rauchen Einheimische tagsüber nicht, der Ramadan als eine Zeit der Besinnung und Selbstdisziplin spielt für die Gläubigen eine zentrale Rolle. Auch Touristen sollten in dieser Zeit in der Öffentlichkeit Zurückhaltung üben. 2026 ist Ramadan zwischen dem 10. März und dem 9. April.

Öffentliche Zuneigung – etwa Händchenhalten oder Küssen – ist auf bewohnten Inseln unpassend. Auf Resort-Inseln gelten dagegen internationale Gepflogenheiten.

Auf einen Blick:

  • Resortinseln: Keine Einschränkungen an Feiertagen und im Ramadan

  • Local Islands: Zwischen dem 10. März und dem 9. April 2026 gelten die Regeln des Ramadan, es wird nicht in der Öffentlichkeit getrunken, geraucht oder gegessen. Restaurants und Cafés sind tagsüber geschlossen. Grundsätzlich gilt: Keine provokante Kleidung oder Gesten: Respekt öffnet Türen – nicht der tiefe Ausschnitt.

Alkohol, Zigaretten, Drogen

Außerhalb von Resorts und anderen explizit touristischen Einrichtungen ist Alkohol auf den Malediven nicht nur im Fastenmonat Ramadan tabu. Wichtig ist, dass alkoholische Getränke auch nicht auf Einheimischen-Inseln eingeführt werden dürfen. Dasselbe gilt für Schweinefleischprodukte. Harte Strafen riskiert, wer auf den Malediven mit Drogen erwischt wird.
Das Auswärtige Amt gibt dazu den ausdrücklichen Sicherheitshinweis, dass auch schon Touristen zu lebenslanger Haft verurteilt wurden und selbst geringe Drogen-Mengen schwere Strafen zur Folge haben können.
Auf den Resortinseln ist der Alkoholkonsum jedoch selbstverständlich erlaubt, die Restaurants und Bars unterscheiden sich nicht von jenen in den Metropolen der westlichen Welt. Zum Beispiel sind im Ozen Life Maadhoo im Süd-Malé-Atoll Premium-Getränke wie Champagner und erlesene Weine schon im All-Inclusive-Konzept enthalten. Das Kuredu Resort Maldives verfügt über einen Weinkeller mit 1100 exklusiv erhältlichen Spitzenweinen – und ist nur ein Beispiel für die gut sortierten Weinkeller der Luxusresorts auf den Malediven.

Auf einen Blick:

  • Resortinseln: Für Alkohol gelten dieselben Regeln wie bei uns. Für den Tabakkonsum gilt, dass seit 2024 nur maximal 200 Zigaretten oder 25 Zigarren bzw. 250 g Tabak pro Person eingeführt werden dürfen. Die Einfuhr und das Zubehör von E-Zigaretten und Shishas sind untersagt. Wer trotzdem eine E-Zigarette und das Zubehör mitnimmt, riskiert (Worst Case), dass sie einbehalten werden. Es kursieren viele Berichte von Malediven-Reisenden, die trotzdem Vapes dabei hatten – und keine Probleme damit bekommen haben.

  • Local Islands: Alkohol ist tabu.

Fotografieren, Videos, Drohnenaufnahmen

Beim Fotografieren auf den Einheimischen-Inseln und in Malé gilt die (internationale) Regel: Es ist höflich, um Erlaubnis zu bitten, bevor man Fotos von Einheimischen macht, insbesondere von Frauen. Die Einheimischen sind freundlich und aufgeschlossen, aber es ist wichtig und ein Zeichen von Respekt, ihre Privatsphäre zu achten. In religiösen Stätten und Moscheen ist das Fotografieren oft nicht erlaubt oder nur unter bestimmten Bedingungen gestattet. Das gilt natürlich auch für Filmaufnahmen.

In den Resorts wurden Drohnenaufnahmen in den letzten Jahren verboten. Hier ein Beispiel aus den FAQs des Dusit Thani Maldives: „Aus Gründen der Sicherheit und Privatsphäre aller Gäste dürfen Drohnen und unbemannte Luftfahrzeuge innerhalb des Resortgeländes nicht verwendet werden.“

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Nachhaltiger Tourismus hat in den vergangenen Jahren auf den Malediven eine immer zentralere Bedeutung gewonnen. Der Grund ist, dass die Malediven stark vom Klimawandel betroffen sind. Der Erhalt der natürlichen Schönheit des Archipels und seines Ökosystems ist für die Malediven zudem von zentraler Bedeutung. Deshalb gilt hier eine Regel, auf die in den Resorts auch geachtet wird: Beim Schnorcheln und Tauchen dürfen Korallenriffe nicht berührt oder beschädigt werden – und man sollte keinen Müll im Meer hinterlassen.

Auf einen Blick:

  • Resortinseln und Local Islands: Eine Wasserflasche sollte ins Reisegepäck, um unnötigen Plastikmüll unterwegs und auf den Malediven zu vermeiden. Beim Schnorcheln und Tauchen gelten besondere Regel, auf die die Wassersportzentren auch hinweisen.

Fazit: Zwischen Traumstrand und Tradition

Die Malediven sind mehr als ein Postkartenmotiv. Wer die kulturellen Unterschiede respektiert, erlebt das Paradies mit Tiefgang – zwischen türkisfarbenem Meer, ehrlicher Gastfreundschaft und einer faszinierenden Kultur, die weit über Luxusresorts hinausreicht.

Die Einheimischen sind freundlich, zurückhaltend und stolz auf ihre Kultur. Wer interessiert nachfragt oder ein paar Worte Dhivehi lernt, wird mit echter Herzlichkeit belohnt.

Ein Spaziergang durch Malé, der Besuch eines lokalen Markts oder ein Kaffee in einem kleinen Straßencafé zeigen die Malediven von ihrer authentischsten Seite.